Unsere Forschungsprojekte sind an das Institut für angewandte integrative Gesundheitsforschung der DIPLOMA Hochschule angeschlossen.
Projekte
Dysphagietherapie und Trachealkanülenmanagement in der Außerklinischen Intensivpflege
Interprofessionelle Ziele und Anforderungen an die logopädische Versorgungssituation
Außerklinische Intensivpflege ist in der pflegerischen und therapeutischen Versorgung eine Herausforderung, nicht zuletzt aufgrund einer unzureichenden Verfügbarkeit von Versorgung- und Personalkapazitäten. Die Entwöhnung von der Trachealkanüle erfordert strukturierte, prozessorientierte Teamarbeit (Ledl et al., 2024), was in einem dezentralen Setting eine besondere Herausforderung darstellt. In der Regel werden AKI-Patient:innen im Hausbesuch von Logopäd:innen aus der ambulanten Praxis versorgt. So wird auch von den in ambulanter Praxis tätigen Logopäd:innen spezifisches Wissen zur therapeutischen Versorgung Tracheotomierter abverlangt. Die vorliegende Studie soll untersuchen, wie hoch die auf logopädische Handlungsfelder bezogene Symptom- und Krankheitslast und somit der Versorgungsbedarf der Zielgruppe ist. Außerdem stellt sich die Frage, inwiefern innerhalb der Stichprobe Potential zu kurzfristiger und mittelfristiger Verbesserung der Dysphagiesymptomatik detektiert werden konnte.
Im Rahmen der Potentialerhebung nach der Außerklinischen Intensivpflege-Richtlinie (AKI-RL) wurden bei N:40 Bewohner:innen von Intensivpflege-Wohngemeinschaften Schluckuntersuchungen und FEES durchgeführt. Erfasst wurde neben Alter, Diagnose und therapeutischer Versorgung der Patienten die Ergebnisse der Dysphagiediagnostik, der Trachealkanülenstatus (Art der Versorgung, Okklusionstraining) und der Wert der Functional Oral Intakte Scale. Es wurde ebenfalls erfasst, ob nach der Potentialerhebung vom interprofessionellen Untersuchungsteam eine Empfehlung zum Ausbau des TK-Weanings und/oder des Kostaufbaus ausgesprochen wurde.
Die Daten befinden sich derzeit in der Analyse. Aus den Ergebnissen sollen interprofessionelle Ansätze abgeleitet werden, die das Dysphagie- und Trachealkanülenmanagement in diesem Setting strukturieren und verbessern könnten. Ebenso sollen die Daten Aufschluss dazu geben, inwiefern die Versorgung tracheotomierter Patient:innen nicht nur für klinische tätige Logopäd:innen, sondern auch für ambulante Praxen eine hohe Relevanz hat.
Beteiligte: Dr. Stefanie Winkler-Hahn, Dr. Sven Ehrlich, Elisabeth Lange, Prof. Dr. Christoph Egner
Entwicklung und Erst-Validierung des Therapeutischen Kompetenzprofils Logopädie (TKPL):
Die Anbahnung beruflicher Handlungskompetenz in der Logopädie-Ausbildung kann als gemeinsamer Bildungsauftrag der kooperierenden Lernorte, nämlich Berufsfachschulen bzw. Hochschulen und Praxiseinrichtungen verstanden werden. Ein Teil der praktischen Ausbildung findet dabei in externen Einrichtungen wie logopädischen Praxen oder Kliniken statt, wobei die dort tätigen Therapeuten die Aufgabe haben, Auszubildende hinsichtlich ihrer sich entwickelnden Kompetenzen einzuschätzen.
Um die sich entwickelnde berufliche Handlungskompetenz innerhalb der Berufsausbildung anhand festgelegter Kriterien beobachten und fördern zu können, wurde der Beobachtungsbogen TKPL entwickelt. Der TKPL ist konzipiert für den Einsatz in der fachpraktischen Ausbildung und soll einen gemeinsamen Erwartungshorizont für Bildungseinrichtungen und Praxiseinrichtungen abbilden. Ziel der derzeit durchgeführten Studie ist die Erst-Validierung.
Studienverantwortliche: Dr. Stefanie Winkler-Hahn, Amelie Rauscher, Elisabeth Lange
Einfluss von hochenergetischer Laserlichtapplikation und manualtherapeutischer Behandlung auf lumbale myofasziale Gewebe
Nicht-invasive Therapiegeräte erlangen im Rahmen der Behandlung und Rehabilitation von Erkrankungen des Muskel- und Skelettapparates eine immer wichtigere Bedeutung. Die hochenergetische Lasertherapie ist hierbei eine relativ neue Methode. Bisher ist jedoch wenig über die Wirkmechanismen hinter dieser Therapieform bekannt. Diese Zusammenhänge näher zu untersuchen ist von besonderem wissenschaftlichem Interesse. Auch die manualtherapeutische Behandlung z.B. im Rahmen von Rückenschmerzen hat sich in den letzten Jahren als vielversprechend erwiesen. Deshalb soll in dieser Studie untersucht werden, in wie weit beide Verfahren sich auf das Gewebe des unteren Rückens auswirken.
Studienverantwortliche: Dr. Andreas Brandl, Prof. Dr. Christoph Egner